Unter Nachfolge wird oftmals – vereinfacht – die Übergabeentscheidung zur Führung des Unternehmens verstanden: Wer übernimmt zum Tag X die Führung, wer gibt diese ab und wie wird die Übergabe gestaltet? Diese Sichtweise reduziert die Nachfolge auf eine einzige Entscheidung und übersieht viele Nachfolgedynamiken in Unternehmerfamilien, die schon lange vor der Verantwortungsübergabe und auch danach das Leben der Familienmitglieder prägen. Aufseiten der potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolger spielt insbesondere die ganz persönliche Suche nach Bestimmung, nach der Wahl eines sie erfüllenden und sinnstiftenden Lebensweges in die Nachfolgedynamiken hinein. Fragen wie „Ist die Nachfolge der richtige Weg für mich?“, „Wie kann Nachfolge für mich persönlich aussehen?“ und „Wie bereite ich mich am besten vor?“ sind nicht nur Anlass für Selbstreflexion. Unterschiedliche Vorstellungen diesbezüglich können auch Ausgangspunkt für Frustration und Unstimmigkeiten zwischen der nachfolgenden und der übergebenden Generation sein. Daher ist es wichtig, Nachfolge als einen Entwicklungs- und Kommunikationsprozess zu verstehen, der auf die Wünsche und Bedürfnisse der nachfolgenden Generation genauso eingehen muss wie auf die Hoffnungen und Erwartungen der übergebenden Generation und an dessen Ende ganz unterschiedliche Modelle stehen können, wie Nachfolge gelebt werden kann.
Nach einem kurzen fachlichen Input wird Philippa Weig, Schirmherrin der Nachfolgeakademie, berichten, wie ihr Nachfolgeprozess bisher verlaufen ist, welche Herausforderungen sie meistern musste und welche noch zu meistern sein werden. Nach dem von Dr. Anne Heider moderierten Erfahrungsaustausch gibt es für die Teilnehmenden ausreichend Zeit, über ihre Perspektive auf die eigene Nachfolgesituation zu reflektieren.