23. Kongress für Familienunternehmen

A12 - Datenwirtschaft und Künstliche Intelligenz – Welche Rolle spielt Ethik in der Praxis? MidGen - Referierende: Isabel Gadea, Dr. Sarah J. Becker, Dr. André T. Nemat

 

Unter Unternehmen und Fachexperten wird der Ruf nach einer digitalen Ethik immer lauter. Denn nicht alles, was technologisch möglich ist, wird oder sollte rechtlich reguliert werden. Damit stehen Unternehmen bei strategischen Digitalisierungsprojekten jedoch immer wieder vor wegweisenden ethischen Fragestellungen. Im vergangenen Jahr gaben in einer Umfrage unter Führungskräften 43% der Befragten an, bei Entscheidungen bzgl. des Einsatzes smarter digitaler Technologien mindestens einmal vor einem ethischen Dilemma gestanden zu haben. Nur etwa 10% der Führungskräfte fühlte sich in solchen Situationen dazu in der Lage, informierte und ausgewogene Entscheidungen fällen zu können. Somit wundert es nicht, dass sich Projekte immer wieder verzögern oder sogar aus Unsicherheit abgebrochen werden. Dabei können werteorientierte Prinzipien nicht nur bei der Entscheidungsfindung helfen – sie fördern gleichzeitig das Vertrauen von Kund:innen und stellen damit einen klaren Wettbewerbsvorteil dar.

Anhand von aktuellen Beispielen von zwei familiengeführten Unternehmen der Pharmaindustrie stellen wir vor, wie man ethische Prinzipien in eine digitalisierte Unternehmenswelt transferiert und diese letztendlich als Entscheidungshilfen und Tools für Führungskräfte in der Organisation etabliert.

 

Mit den Unternehmensvertretern diskutieren wir außerdem, auf welche regulatorischen Rahmenbedingungen wir uns in den kommenden Jahren in der Digitalwirtschaft einstellen müssen und welche Maßnahmen dafür jetzt schon getroffen werden.

Dr. Sarah J. Becker ist Gründerin und Managing Partner des Institute for Digital Transformation (idigiT), das sich seit 2017 für eine humanzentrierte Digitalisierung von Organisationen engagiert. Sie verfügt über mehr 15 Jahre Erfahrung als Unternehmerin, Beraterin und Forscherin.
Ihre intensive Beschäftigung mit den Folgen der Digitalisierung für Individuen und Organisationen führte zu einer Fokussierung auf die Themen „Digital Ethics“ und „Corporate Digital Responsibility“. Zu diesen Themen gründete sie u.a. die Beratungseinheit b.yond und wurde 2019 in das Digital Ethics Advisory Panel der Merck KGaA berufen.

Dr. André T. Nemat ist Gründer und Managing Partner des Institute for Digital Transformation (idigiT), das sich seit 2017 für eine humanzentrierte Digitalisierung von Organisationen engagiert. Mit mehr als 15 Jahren klinischer Erfahrung in der Position des Chefarzt für Thoraxchirurgie an Krankenhäusern maximaler Versorgungsstufen, besitzt er profundes Wissen in sämtlichen Gebieten des deutschen Gesundheitssystems. Gepaart mit seinem ingenieurwissenschaftlichen Background treibt ihn zudem die Faszination für modernste Technologie.
Dabei führte seine intensive Beschäftigung mit den ethischen Implikationen des digitalen Fortschritts zu einer industrieübergreifenden Fokussierung auf die Themen „Digital Ethics“ und „Corporate Digtial Responsibility“. Zu diesen Themen gründete er u.a. die Beratungseinheit b.yond und ist Vorstandsmitglied im International Data Spaces Association e.V..

Isabel Gadea ist Head of Business Development & Partnerships des Institute for Digital Transformation (idigiT), das sich seit 2017 für eine humanzentrierte Digitalisierung von Organisationen engagiert. Sie verfügt über mehr als 5 Jahre Erfahrung im Aufbau von digitalen Innovationen und Startups sowie in der strategischen Beratung zu Digitalthemen.
Ihr aktueller Fokus liegt auf der wertebasierten digitalen Transformation von Familienunternehmen und DAX-Konzernen. Dabei berät sie u.a. zur Konzeption und Implementierung von unternehmensweiten ethischen Prinzipien und Governanceprozessen.